REFRAKTIVE LINSENCHIRURGIE
In der refraktiven Linsenchirurgie werden zur Korrektur von Fehlsichtigkeit künstliche Linsen im Strahlengang des Auges positioniert. Üblicherweise kommt diese Methode bei hohen Fehlsichtigkeiten zum Einsatz, wenn eine Excimerlaserbehandlung nicht durchführbar ist. So kann eine Kurzsichtigkeit bis -23,0 Dioptrien, eine Weitsichtigkeit bis +10,0 Dioptrien und ein astigmatischer Fehler bis 7,0 Dioptrien korrigiert werden. In den meisten Fällen werden solche Linsen für das jeweilige Auge speziell angefertigt.
Es gibt zwei Positionen im Auge wo derartige Linsen fixiert werden können.
REFRAKTIVE VORDERKAMMERLINSEN
Die refraktiven Vorderkammerlinsen vom Typ Artisan/Artiflex werden mit speziellen Bügeln an der Vorderfläche der Iris befestigt.
REFRAKTIVE HINTERKAMMERLINSEN
Dieser Linsentyp wird zwischen der Hinterfläche der Iris und der Vorderfläche der menschlichen Linse positioniert.
VOR- UND NACHTEILE
Refraktive Vorderkammerlinsen weisen bei eingehaltenen Jahreskontrollen gute Langzeitergebnisse auf. Diese Implantate können die Zelldichte an der Hornhauthinterfläche vermindern und dadurch die Hornhauttransparenz einschränken. Bei den Jahreskontrollen wird die Zelldichte an der Hornhauthinterfläche geprüft, um die Gefahr einer Reduktion der Hornhauttransparenz rechtzeitig zu erkennen. Weiters wird auch die Verankerung der Implantate überprüft, da sich diese bei gewissen Iristypen lockern können. Auch schwere Erschütterungen des Kopfes können zu einer Dislokation des Implantates führen.
Refraktive Hinterkammerlinsen sind technisch einfach zu implantieren und die Eingriffe sind für den Patienten wenig belastend. Nachteil dieses Implantates sind häufige Trübungen der natürlichen Linse im Lauf der Zeit, die oft eine vorgezogene Katarakt-OP mit einem operativen Austausch der natürlichen Linse notwendig machen. Im Zentrum für Refraktive Chirurgie der Wiener Privatklinik werden ausschließlich refraktive Vorderkammerlinsen eingesetzt.